Pyramiden von Gizeh in 3D
Die Pyramiden von Gizeh gehören zu den bekanntesten Bauwerken der Welt. In der Antike gehören sie zu den sieben Weltwunder. Das Alter und der Zweck der Pyramiden sind von vielen Seiten umstritten. Es gibt keinerlei historische Quellen, die den Bau der Pyramiden aus jener Zeit dokumentieren. Archäologen, Ägyptologen und Historiker sind sich so weit einig, das die Bauwerke mindestens 4500 Jahre alt sind.
Die Pyramiden stehen am westlichen Rand des Niltals an der Stelle wo die Wüste beginnt. Auf dem Areal befinden sich zwei große Pyramiden, die Cheops und die Chephren, eine mittelgroße Pyramide, die Mykerinos, und sechs kleine Pyramiden. Umgeben sind die Pyramiden von zahlreichen Tempeln und Grabanlagen, welche noch nicht vollständig ausgegraben worden sind.
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Das Pyramiden Areal befindet sich unmittelbar am Stadtrand der Millionenmetropole von Gizeh. Von dort hat man eine großzügige Aussicht auf die Stadt.
Die Cheops-Pyramide
Die Cheops-Pyramide ist größte der drei Pyramiden von Gizeh und wird deshalb auch als "Große Pyramide" bezeichnet. Ursprünglich war die Cheops-Pyramide 146 Meter hoch und komplett aus polierten Kalkstein verkleidet. Jetzt hat die Pyramide eine Größe von 138 Metern, welches bis zum 19. Jahrhundert das höchste Bauwerk der Welt war. Der Name der Pyramide ist nur einer Graffiti zu verdanken, welches man vesteckt innerhalb eines der Entlastungskammern entdeckt hat. Aus diesem Gund vemutet man das die anderen Pyramiden vom Sohn Chephren und vom Enkel Mykerinos erbaut wurden.
Am Fuße der Pyramide sind noch einige Steine übriggeblieben die zur Verkleidung des Bauwerkes dienten. In den ersten Ebenen der Pyramide hat man die größten Steine verbaut, die etwa so groß sind wie ein Kühlschrank.
Die Cheops-Pyramide ist von der Bauausführung am präzisesten gestaltet worden. Besonders bemerkenswert ist, dass jeder Stein eine andere Größe hat und nicht immer im rechten Winkel bearbeitet wurde. Durch diese Bauweise konnte eine hohe Stabilität gewährleistet werden, welches auch Erdbeben standhalten kann.
In den höheren Lagen werden die Bausteine immer kleiner. In den mittleren und oberen Lagen sind die Steine nur noch so groß wie eine Bierkiste. Steine dieser Größenordnung kann man ohne weiteres über Baugerüste und Kräne transportieren. Holz gab es damals genug. Das Nildelta war zu jener Zeit sehr stark bewaldet und unbewohnt wegen den regelmässigen Überflutungen jener Zeit, welches nur unweit von den Pyramiden entfernt liegt.
Im folgenden Video hat jemand die Cheops-Pyramide bestiegen, welches zeigt, wie groß die Bausteine der Pyramide in den höheren lagen wirklich sind.
Bei genauerer Betrachtung der einzelnen Steinblöcke bekommt man den Eindruck das viele aus Beton bestehen würden. Einige Steine umfließen förmlich die Nachbarsteine, welches darauf schließen lässt, das sie mal weich waren und an Ort und Stelle ausgehärtet wurden.
An der Südseite der Pyramide hat man versucht durch eine Sprengung einen Eingang zu finden, jedoch ohne Erfolg.
An der Nordseite der Cheops-Pyramide befindet sich der Eingang. Von dort gelangt man zu den drei "Grabkammern". Das Innere der Pyramide ist ein weiteres Rätsel. Es wurden keine Hieroglyphen oder Artefakte gefunden. Für ägyptische Grabkammern sehr ungewöhnlich. Die Innenaritektur ist sehr eng und niedrig, so das man dort nicht immer aufrecht gehen kann.
Unmittelbar neben der Pyramide hat man zwei alte Holzboote entdeckt, die dort begraben wurden. Die leere Baugrube zeigt, wie groß das Boot war.
Virtual 3D Ansicht
Wenn man die Innenarchitektur der Cheops-Pyramide von allen Seiten her betrachtet, dann findet man noch jede menge Platz für weitere Räume, die bis jetzt noch nicht entdeckt wurden. Erst 2017 haben Wissenschaftler mit Myonen-Detektoren einen neuen 30 Meter langen Hohlraum über die große Galerie entdeckt. Wie man dort hinkommt, ohne die Pyramide zu beschädigen, ist die nächste Herausforderung.
Interaktiver Rundgang
Wer die Cheops-Pyramide von innen erleben möchte, der kann auf den folgenden Link einen interaktiven Rundgang betreten. Wie in einem Computerspiel kann man sich durch das gesamte Bauwerk navigieren.
Der Totentempel
Vom Totentempel, welches unmittelbar neben der Cheops-Pyramide liegt, sind nur noch die Fundamente zu finden. Doch diese haben es in sich. Wie die Steinblöcke bearbeitet worden sind ist umstritten. Viele Steine sehen so aus, als würden sie mit modernen Diamantsägeblättern zugeschnitten worden sein, was historisch gesehen gar nicht möglich währe.
Besonders auffällig ist ein Stein am Totentempel, das deutliche Einschnitte aufweist. Wenn diese Einschnitte echt sind und aus der Zeit der Konstruktion des Tempels stammen, dann müsste es eigentlich um eine archäologische Sensation handeln, das viel zu wenig Beachtung gefunden hat. Es sind keine Werkzeuge bekannt, welches die Steine damals auf diese Art zuschneiden konnten.
Der Ostfriedhof
Neben der Cheops-Pyramide liegt der Ostfriedhof. Dort befinden sich drei kleine Pyramiden, zahlreiche Tempelanlagen und Schächte die tief in die Erde führen. Die Schächte sind Quadratisch und haben 1,5 Meter Seitenlänge die mit einem Eisengitter gesichert sind. Die Ausgrabungen sind noch nicht abgeschlossen, so das man in naher Zukunft noch viele weitere Entdeckungen machen wird.
Am Ostfriedhof befindet sich eine Rekonstruktion des Pyramidion, welches die Spitze der Pyramide darstellen soll.
Die Chephren-Pyramide
Die Chephren-Pyramide ist die zweithöchste der Pyramiden von Gizeh. Wegen den steileren Neigungswinkel und dem etwas höheren Untergrund erscheint sie höher als die Cheops-Pyramide. Die ursprüngliche Höhe war 143 Meter. Durch den Zerfall ist die Pyramide nur noch 136 Meter hoch. Das besondere Merkmal der Chephren-Pyramide ist, das die Spitze noch die originale Kalksteinverkleidung hat. Das ganze innere der Pyramide ist noch völlig unbekannt. Man hat bis jetzt nur einen Tunnel entdeckt die zu einer kleinen "Grabkammer" führt, welches sich am Fundament befindet. Es ist kaum vorstellbar, dass es im Inneren der Chephren-Pyramide keine Räume gibt.
Am Fuße der Chephren-Pyramide liegen viele Granitsteine herum die vermutlich für die untere Verkleidung der Pyramide dienten.
Wie bei der Cheops-Pyramide wurden hier in den unteren Ebenen recht große Steine verbaut. Sobald es aber immer höher geht werden die Bausteine immer kleiner. Manche Granitbrocken haben eine ungewöhnliche Form, so das sie nicht als Verkleidungselement der Pyramide hineinpassen können. Besonders der achteckige Stein gibt Rätsel auf.
Der Eingang der Chephren-Pyramide kann man bequem mit einer Treppe erreichen, die man gut versteckt eingebaut hat. Am Fuße der Pyramide hat man einige rote Granitsteine hingelegt. Ob die da wirklich hingehören ist umstritten.
Hier könnte sich ein Eingang der Pyramide befinden. Und im Abschluss noch eine Detailaufnahme von der Spitze der Chephren-Pyramide. Bemerkenswert sind die gut erhaltenen äußerst scharfen Kanten.
Der Chephren-Tempel
Unmittelbar neben der Chephren-Pyramide befindet sich eine Tempelanlage, welches mit großen Kalkstein und Granitblöcken errichtet wurde. Zu sehen sind nur noch die Grundmauern und einige Fundamente der Tempelanlage. Besonders Bemerkenswert ist die abstrakte Konstruktion der Tempelanlage, wenn man genauer die einzelnen Steinblöcke ansieht.
Der große Graben
Auf dem Pyramiden Areal befinden sich viele kleinere Schächte, die Tief in die Erde führen. Diese sind so tief das man den Boden nicht sehen kann. Der größte Schacht oder auch Graben befindet sich zwischen der Sphinx und der Chephren-Pyramide. Hier hat man die ersten 20 Meter vom Sand befreit. Wie tief dieser Graben noch hinuntergehen wird, ist noch nicht bekannt. Bis jetzt wurde nur ein Schacht (Osirisschacht) nahezu vollständig ausgegraben, der leider nicht öffentlich zugänglich ist. Dieser Schacht führt in drei Ebenen 60 Meter tief hinunter, wo eine leere "Grabkammer" entdeckt wurde. Es wird daher vermutet, das im Pyramiden Areal weit unter der Erde sich ein Tunnelsystem befindet.
Der Südfriedhof
Der Südfriedhof sieht wie eine Kleinstadt aus. Einige Häuser hat man Rekonstruiert. Jedoch ist der größte Anteil noch im Sand vergraben.
Die Mykerinos-Pyramide
Die kleinste der drei Pyramiden ist die Mykerinos-Pyramide und war ursprünglich 65 Meter hoch. Umgeben ist die Pyramide von drei kleineren Stufenpyramiden und einem Tempel. Der obere Teil der Pyramide war mit Kalksteinplatten verkleidet. Die unteren 16 Lagen bestehen jedoch aus Granitplatten, welche noch zu sehen sind.
Diese Granitplatten sind deshalb noch so gut erhalten, weil sie früher unter einer Sandschicht begraben war, welches erst im letzten Jahrhundert freigelegt wurde.
Bis jetzt ist die Innenarchitektur der Mykerinos-Pyramide völlig unbekannt. An der Nordseite hat man versucht einen Eingang zu finden. Jedoch ohne Erfolg. Es besteht nur ein kleiner Tunnel der unterhalb der Pyramide zu einer "Grabkammer" führt.
Die Sphinx
Dieses Monument ist mit Abstand die berühmteste und größte Sphinx der Welt. Sie stellt einen liegenden Löwen mit einem Menschenkopf dar. Früher ragte nur der Kopf aus dem Sand als dann 1885 die ersten Grabungen begonnen haben, entdeckt man den gesamten Körper und eine umliegende Tempelanlage aus gigantischen Steinblöcken.
Das Pyramiden-Areal steckt noch voller Rätsel. Es gibt wohl kaum Bauwerke, die wissenschaftlich so umstritten sind wie die Pyramiden. Vielleicht werden wir es noch herausfinden, wenn weitere Ausgrabungen durchgeführt werden.
Ohne Zweifel sind die Pyramiden von Gizeh die massivsten Bauwerke der Welt, die so konstruiert wurden, um eine Ewigkeit bestehen zu können. Deshalb ist hier ein altägyptisches Sprichwort sehr zutreffend: "Alles fürchtet sich vor der Zeit, aber die Zeit fürchtet sich vor den Pyramiden."
3D Rekonstruktion von den Pyramiden von Gizeh
Anhand der Ausgrabungen wurde ein 3D-Modell erstellt, wie möglicherweise das Gizeh-Plateau ausgesehen haben könnte.